Der botanische Garten Köln wird fast immer in einem Atemzug mit der Gartenanlage
FLORA genannt, was kein Wunder ist, denn immerhin teilen sie sich ein gemeinsames Areal und werden auch vom gleichen Verein (Freundeskreis Botanischer Garten Köln e.V.) unterstützt.
Der botanische Garten in Köln ist jedoch etwa 600 Jahre älter und hat auch sonst eine ganz andere Lebensgeschichte zu erzählen.
„Erblühte Pflanzen und gereifte Früchte“
Bereits im 13. Jahrhundert wird im Stift St. Gereon in der Kölner Altstadt der erste botanische Garten der Stadt angelegt, wo vermutlich im Winter 1249 Graf Wilhelm II. von Holland ein Gastmahl abgehalten haben soll. Durch die ungewohnte Blüte- und Reifezeit der Pflanzen wird in den Quellen von einem Zaubergarten berichtet.
Auch der berühmte Universitätsdirektor Franz Ferdinand Wallraf besaß einen botanischen Garten, der einen Umfang von über 2500 Arten aufwies. Allerdings wurde ihm zusammen mit der Universität 1789 ein Ende bereitet. Nachdem im 19. Jahrhundert auch die Jesuiten ihren Garten dem Bau des neuen
Hauptbahnhofes opfern mussten und der nächste Garten wiederum der Erweiterung des Sülzer Güterbahnhofs weichen musste wurde 1914 der Garten nördlich der bereits bestehenden
FLORA-Anlage eröffnet.
Zusammenlegung mit FLORA
Peter Hans Heinrich Esser, der schon zuvor Leiter des botanischen Gartens gewesen ist, plante die neue, 6 ha große Anlage nach einem ganz bestimmten Konzept. Im Gegensatz zur
FLORA wurde der Garten im englischen Stil gebaut und legt seinen Schwerpunkt auf tropische und subtropische Pflanzen. Beide Anlagen kann man kostenlos besichtigen und sind bequem mit der U-Bahn, Straßenbahn und dem Bus zu erreichen. Die über 12.000 verschiedenen Arten auf einer zusammengefassten Fläche von etwa 11,5 ha kann man jeden Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit bestaunen, kennenlernen und studieren.
Amsterdamer Straße 34
50735 Köln
0221 560890
www.stadt-koeln.de/6/gruen/flora/