Am 1. Juli 2010 lädt das Wallraf-Richartz-Museum zum "Tag der Forschung" und geht dabei ungewöhnlichen Fragen nach.
Wer sich dafür interessiert, warum ein Gemälde geröntgt wird oder ob ein nachträglich übermaltes Bild noch ein Original ist, sollte sich den 1. Juli im Kalender eintrage. An diesem Tag nämlich werden Wissenschaftler des Museums solche ungewöhnlichen Fragen beantworten und bei freiem Eintritt Einblick in die museale Forschungsarbeit gewähren. Am "Tag der Forschung" wird das Wallraf also zu einem Ort, wo wissenschaftlich gelebt und gearbeitet wird.
Das Programm im Überblick
17 Uhr - Wie falsch kann echt sein?
Anhand des Aquarells "Cefalú" von Carl Rottmann, das von fremder Hand mit Farben und Bleistift übermalt wurde, geht man der Frage nach, mit welchen Mitteln solche Überarbeitungen sichtbar gemacht werden können und wie das Museum mit solchen Werken umgeht.
Abteilung 19. Jahrhundert, 3. Obergeschoß
Referent: Dipl. Restaurator Thomas Klinke
18 Uhr - Ein Kölner Gemälde für Thomas Morus?
In diesem Vortrag geht es um ein bis dato unbekanntes Gemälde aus dem spätmittelalterlichen Köln, das die heiligen Könige vor dem Christuskind zeigt und um ein Stifterporträt des englischen Humanisten Thomas Morus. Wenn man das Gemälde genauer betrachtet, so erkannt man Unstimmigkeiten, die auf einen historischen Betrug schließen lassen.
Sitftersaal, 1. Obergeschoß
Referent: Dr. Roland Krischel
19 Uhr - In der Werkstatt mittelalterlicher Meister
Das Wallraf-Museum verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Gemälde, wobei die dazu gehörenden Werke der Kölner Malerei im Mittelpunkt einer kunsttechnologischen Untersuchung stehen. Durch Stereomikroskopie, Infrarotreflektographie oder Röntgen können die Wissenschaftler Verborgenes sichtbar machen. Mit Hilfe dieser Verfahren konnten die Kölner Gemälde aus dem 15. Jahrhundert als die früheste und zugleich größte Gruppe auf textilem Träger beschrieben werden, was für die Fachwelt eine kleine Sensation darstellt.
Mittelalterabteilung, 1. Obergeschoß
Referenten: Dipl Restauratoren Theresa Neuhoff und Dr. Katja von Baum
20 Uhr - Wright of Derby
Vor zwei Jahren kaufte das Wallraf ein Werk des großen Aufklärers Joseph Wright of Derby mit dem Titel "Dovedale bei Mondschein". Obwohl das Landschaftsbild sehr unscheinbar wirkt, verbirgt sich dahinter ein Fundus an Optik, Wissenschaft und Naturkunde. Direktor Andreas Blühm wird dieses Gemälde in seinem Vortrag vorstellen.
Barockabteilung, 2. Obergeschoß
Referent: Dr. Andreas Blühm
21 Uhr - Ein neuer Blick auf Liebermanns Rasenbleiche
Dieser Vortrag beschäftigt sich mit Max Liebermanns Werk "Obstgarten in Zweelo", das 1882 entstand und ein bedeutendes Zeugnis für die Entstehunggeschichte von Liebermanns "Die Rasenbleiche" ist. Der Referent geht dabei der Beziehung von Zeichnung und Gemälde auf kriminalistische Art und Weise nach.
Graphisches Kabinett, 2. Obergeschoß
Referent: Dr. Thomas Ketelsen
Tag der Forschung
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
1. Juli 2010, 17 bis 22 Uhr
Eintritt frei