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(Datenschutzerklärung)Ossendorf war wie viele andere heutige Stadtteile Kölns jahrhundertelang ein Bauerndorf. Bereits in der Jungsteinzeit, später in der Eisenzeit und während des Römischen Imperiums war das Gebiet besiedelt. Ab dem Mittelalter gehörte der Großteil der Ländereien einigen wenigen Bauern und wurde an Kleinbauern weiterverpachtet. Bekannt war etwa das Gut Frohnhof, das bereits seit dem 10. Jahrhundert existierte. Leider sind von den meisten einst beeindruckenden Höfen nur mehr Ruinen erhalten. Der Name „Ossendorf“ stammt übrigens von einem hier ansässigen Rittergeschlecht, im Laufe der Jahre wurde das Dorf auch Ossindorp, Ochsedorp und Aissendorp genannt. Das Wappen der Ossendorfer Ritter, auf dem ein Ochse abgebildet ist, lässt auf eine Beziehung zu diesem Tier schließen. Andere Wissenschaftler vermuten, dass der Begriff aus dem Fränkischen stammt und „Gemeindelandbesitz“ bedeutet.
Ossendorf war jedenfalls ein sehr kirchlich geprägtes Dorf, da die meisten Höfe im Eigentum vom Kölner Klöstern standen. Seit dem Mittelalter gab es auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils auch eine Kapelle und einen kleinen eigenen Dorffriedhof.
Ossendorf erlebte eine erste relativ kurze industrielle Blütezeit bereits im 19. Jahrhundert: Zwischen 1851 und 1901 bestand hier eine große Fabrik zur Verarbeitung von Zuckerrüben.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Ossendorf dann der erste zivile Flughafens auf dem Gelände des ehemaligen Butzweilerhofes gebaut.
Einige Gebäude des Flughafens sind heute noch erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Außerdem gibt es ein Luftfahrmuseum. Rund um den Butzweilerhof befinden sich heute zahlreiche Medienunternehmen und deren Studios. So werden in Ossendorf in ganz Deutschland beliebte Shows wie „Wer wird Millionär?“ (bzw. das österreichische Pendant „Die Millionenshow“ ) und „Big Brother“ gedreht. Viele andere Serien wie zum Beispiel die Soaps „Unter uns“ und „Alles was zählt“ sowie die Castingshows „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“ oder „X-Factor“ werden im ebenfalls in Ossendorf gelegenen Coloneum produziert. Für die meisten Aufzeichnung ist es übrigens überraschend einfach, Zuschauerkarten zu bekommen.
Aber nicht nur für Fernsehfans ist Ossendorf ein Mekka. Seit den 1930er Jahren wurden hier zahlreiche Wohnsiedlungen errichtet und Ossendorf ist auch heute noch ein dicht besiedelter Stadtteil. Vielen Kölnern ist Ossendorf auch aufgrund der sich hier befindlichen Justizvollzugsanstalt bekannt. Das Gefängnis mit über 1000 Plätzen wird von der Bevölkerung wie sein Vorgänger „Klingelpütz“ genannt.
In Ossendorf treffen also viele Gegensätze aufeinander: Einerseits sorgt die ansässige Medienbranche für immer neue Unterhaltung (und auch Skandale), andererseits ist Ossendorf noch immer ein typisch „Kölner“ Stadtteil. Die zahlreichen Vereine, allen voran natürlich der Karnevalsverein, können sich nicht über Mitgliedermangel beklagen.