Der aus dem 16 Jahrhundert stammende Bau nahe des Kölner Rathauses wird heute besonders für Hochzeiten genützt.
Stadtbaumeister Matthias von Gleen lieferte den ersten Entwurf für diesen Renaissance Bau, der ursprünglich als zweites und größeres Rathaus geplant war. Nach sieben Jahren wurde das heute als spanischer Bau bezeichnete Gebäude fertiggestellt. Nach Ausbruch des dreißigjährigen Krieges wurde das am Kölner Rathausplatz erbaute Gebäude schließlich in „Spanischer Bau“ umbenannt. Während des Krieges trafen sich verschiedene Bündnispartner, um hinter den Mauern neue Bündnisse zu schließen: 1623 war es die "Spanische Liga", ein katholisches Militärbündnis, das den Turm für Bündnisverhandlungen nutzte.
Nach Ende des Krieges nutzten Gerichte und Ämter der Stadtverwaltung die Räumlichkeiten des spanischen Baus. Auch die Stadtsparkasse war bis zum Beginn des ersten Weltkriegs im Bau unterbracht.
Nachdem das Gebäude im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört wurde, begannen die Stadtarchitekten in den Jahren 1953 bis 1955 an einem Neubau zu arbeiten. Zwischenzeitlich wurde der Bau als Ersatz für das ebenfalls im Krieg zerstörte Rathaus verwendet, bis dieses wieder aufgebaut werden konnte. Für Künstler bot sich eine gute Gelegenheit ihre Kunstwerke auszustellen und teilweise im spanischen Bau zu integrieren. Der Neubau zählt heute zu einem wichtigen Elemente der 50iger Jahre Architektur der Stadt Köln.
Heute erfreut sich der spanische Bau besonders für Hochzeiten großer Beliebtheit. Zwei Trauzimmer warten auf Heiratswillige; eines davon modern gestaltet, das andere orientiert sich am ursprünglichen Stil der fünfziger Jahre. 40 Personen finden in den Räumen für Trauungen Platz, auch für Rollstuhlfahrer barrierefrei zugänglich. Termine sollten über das Kölner Standesamt ausgemacht werden.
Im Jahr 2001 wurde der spanische Bau erneut saniert, das Gebäude an sich jedoch nicht verändert. Die Sanierung richtete sich an Instandhaltungen und Erneuerungen innerhalb des Gebäudes, ohne die Außenfassade zu verändern. Der Arkadenhof des Spanischen Hofes ist seit 2003 jedoch geschlossen. Die Außenwand des Baus behielt seine klassisch-konservative Ziegelfassade bis heute. Die Mutter Colonia Statue über dem Gebäudeportal am Theo-Burauen-Platz hat ihren festen Platz am Spanischen Bau gefunden und wacht symbolhaft über Kölns Bürger und Bürgerinnen. Interessierte Besucher können sich kostenlose Karten für eine der Ratssitzungen der Stadt reservieren, die im spanischen Bau regelmäßig stattfinden.
Rathausplatz
50667 Köln
0221-30400
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-12 Uhr