Zwischen Traum und Wirklichkeit

Clara Siewert, die in ihrer über 60-jährigen künstlerischen Tätigkeit eine große Anzahl an Gemälden, Gouachen, Zeichnungen und Druckgraphiken schuf, gehört zu einer der wenigen weiblichen Kunstschaffenden, die in einer Zeit wirkten, als der Kunstbetrieb noch sehr stark von Männern dominiert wurde.

Stilistisch in der Berliner Kunstszene des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurzelnd sind ihre dämonischen und abgründigen Werke geprägt von einer Vorliebe für Märchen und literarische Stoffe. In vielen ihrer Kunstwerke setzt sich Siewert  auch mit allgemeinen Lebensvorgängen auseinander, denen aber der sozialkritische Ansatz - wie er etwa bei ihrer Künstlerkollegin Käthe Kollwitz zu finden ist - fehlt.

Durch ihren tragischen Tod bei einem Luftangriff auf Berlin im Jahr 1944, bei dem auch ein Großteil ihrer Werke zerstört wurde, geriet Clara Siewert lange Zeit in Vergessenheit und wurde erst kürzlich wieder entdeckt.

Gemeinsam mit dem Forum Ostdeutsche Galerie Regensburg realisiert nun das Käthe Kollwitz Museum Köln die Sonderausstellung "Zwischen Traum und Wirklichkeit", die in insgesamt vier thematische Motivkreise unterteilt ist und vom 18. September bis einschließlich 22. November besucht werden kann.

Clara Siewert Kind mit Korallenkette - Bild: Käthe Kollwitz Museum

Clara Siewert Mädchen und Tod - Bild: Käthe Kollwitz Museum

Expressionisten-Wekstatt - Bild: Käthe Kollwitz Museum

Im Rahmen der Ausstellung wird den Besuchern auch ein umfangreiches Begleitprogramm geboten: Neben öffentlichen Führungen wird beispielsweise am 26. September der Workshop "Auf zum Hexentanz" angeboten, der sich speziell an Kinder richtet, die sich - inspiriert von der Märchenwelt Clara Siewerts - auf eine Reise zwischen Traum und Wirklichkeit begeben werden. Mit der ältesten Drucktechnik der Welt beschäftigen sich Holzschnittinteressierte am 5. und 6. September, am 20. September steht eine Lesung mit Musik am Programm, die sich mit dem außergewöhnlichen Geschwisterpaar Felix und Fanny Mendelssohn Bartholdy beschäftigt.

www.kollwitz.de
www.ksk-koeln.de