Mitten im Zentrum der Kölner Innenstadt befindet sich das Rathaus, das aus zwei Gebäudeteilen besteht und auf eine 800-jährige Baugeschichte zurückblicken kann.
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde das „Haus der Bürger“ zwischen 1135 und 1152, da hier das 25-köpfige Schöffenkolleg des Stadtgerichts und später die „Riecherzeche“ hier tagte. 1569 wurde im „Historischen Rathaus“ die Arbeit für die Stadt begonnen, in diesem Komplex befindet sich außerdem der Hansasaal, die Laube, der Löwenhof sowie die so genannte „Piazetta“, ein 12,60 Meter hoher Freiraum, der den Blick auf den Rathausturm freigibt. Im Turm befinden sich 48 hängende Glocken, die auf zwei Ebenen verteilt sind und mit einem Klöppel oder einem elektrischen Hammer in Schwingung versetzt werden können. Heute wird das Glockenspiel mit Hilfe eines Computers betrieben, wobei die Glocken viermal täglich erklingen und insgesamt 24 Musikstücke zur Auswahl stehen.
Zwischen 1608 und 1615 wurde der zweite Gebäudekomplex des Rathauses, der so genannte „Spanische Bau“ errichtet. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude komplett zerstört und in den 50er-Jahren wieder neu aufgebaut. Unter dem „Spanischen Bau“ entdeckte man im Zuge von Bauarbeiten im Jahr 1953 das „
Praetorium“, das als Sitz für den römischen Statthalter Niedergermaniens erbaut worden war. In seiner Mitte befand sich ein achteckiger Bau, in dem Staatsgäste, wie beispielsweise Fürsten, empfangen wurden. Die Überreste dieses römischen Prachthauses können heute in einem Museum unterhalb des „Spanischen Baus“ besichtigt werden.