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Der Stadtteil Kalk erlebte eine Geschichte, wie sie für alle Außenbezirke Kölns typisch ist. Jahrhundertelang befanden sich in diesem Gebiet nur einige größere Bauernhöfe, bevor sich im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert immer mehr Firmen ansiedelten. Der Wasserturm, der 1914 errichtete wurde und ursprünglich zu einer chemischen Fabrik gehörte, erinnert noch heute an diese Blütezeit. Neunzig Prozent von Kalk wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, doch der Stadtteil erholte sich durch das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit rasch. In den 1970er Jahren wurden viele Unternehmen aber stillgelegt und Kalk wandelte sich zum Verwaltungs- und Wohnort. Aufgrund der niedrigen Lebenserhaltungskosten zogen vor allem Migranten nach Kalk, während viele Deutsche in andere neu entstandene Vororte Kölns abwanderten. Aufgrund des hohen Ausländeranteils gilt Kalk als besonders multikulturell, aber auch als Problemstadtteil. So ist etwa die Kriminalitätsrate deutlich höher ist als im Rest Kölns.
Während im Jahr 1831 bloß 63 (!) Menschen in Kalk lebten, sind es heute über 21.000, wovon rund 40 % Ausländer sind. Diese Migranten kommen aus allen Teilen der Welt, was sich nicht nur an den verschiedenen Restaurants und Imbissbuden, sondern auch an den Gotteshäusern widerspiegelt: Gläubigen stehen mehrere katholische und protestantische Kirchen sowie zwei Moscheen zur Verfügung.
Wandert man durch Kalk, findet man imposante Gründerzeithäuser zwischen Zweckbauten aus den 1950er Jahren und stillgelegten Fabriken. Köln und das Bundesland Nordrhein-Westfalen versuchen seit einigen Jahren durch verschiedene Projekte und finanzielle Förderungsprogramme, Kalk wieder attraktiver und vor allem sicherer zu machen. So wurden etwa Einrichtungen für Langzeitarbeitslose, Jugendliche und Drogenabhängige eröffnet. Dank der niedrigen Mietzinse konnten schon einige Behörden sowie kleinere und mittelgroße Unternehmen überzeugt werden, sich in Kalk niederzulassen. Man hofft, dass weitere Firmen, Künstler und Privatpersonen diesem Beispiel folgen werden. Kalk könnte wie der Stadtteil Ehrenfeld also bald zu einer beliebten, hippen Wohngegend werden, der bewusst auf seine multikulturelle Ausprägung setzt.
Kalk punktet jedenfalls mit der Verkehrsanbindung, mit Bus oder Straßenbahn erreicht man sowohl das Zentrum Kölns als auch die umliegenden Stadtteile. Die S-Bahn fährt von Kalk unter anderem direkt zum Flughafen.
In der Kalker Haupstraße findet sich mit den „Köln Arcaden“ ein großes Einkaufszentrum sowie einige kleinere Geschäfte. Aufgrund seiner Geschichte als Stadtteil für Arbeiter findet man in Kalk noch einige typische Arbeiterkneipen. In den letzten Jahren kamen auch einige hippere, auf ein studentisches Publikum zugeschnittene Bars hinzu.
Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben mag: Auch Kulturbegeisterte kommen in Kalk auf ihre Kosten. So gibt es etwa ein experimentelles Theater (die „Halle Kalk“) sowie auch ein für Kinder interessantes Museum: im „Odysseum“, eröffnet auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik, wird Wissenschaft greifbar gemacht. Jährlich zur Karnevalszeit findet auf der Kalker Hauptstraße ein großes Straßenfest statt. Sehenswert ist Kalk aber auch zu Ostern: Die italienische Gemeinde veranstaltet am Karfreitag eine traditionelle Osterprozession, für die wochenlang geprobt wird. Diese zieht jedes Jahr Besucher – vor allem in Deutschland lebende Italiener – aus der ganzen Bundesrepublik an.
In Kalk findet man neben vielen Wohnblöcken auch grüne Flecken, so etwa die im Jugendstil gestaltete Gartenanlage „Stadtgarten Kalk“ und der fast 3 Hektar große „Bürgerpark Kalk“.
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