Frauen auf dem Regiestuhl sind - vor allem bei großen Produktionen - nach wie vor eine Seltenheit. Gerade deswegen sollte ihre Arbeit besonders honoriert werden, da es kein Leichtes ist, sich in der noch immer männerdominierten Branche zu behaupten. Daher ist das
Internationale Frauenfilmfestival, das abwechselnd in Köln und Dortmund stattfindet, eine gute Möglichkeit, um sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren bzw. auch an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Dieses Jahr widmet sich das Filmfestival der arabischen Welt, wobei sich die Regisseurinnen auf sehr vielschichtige Art und Weise mit den dort vorherrschenden Spannungsfeldern auseinandersetzen.
Das Filmprogramm
"Das Schweigen der Paläste" (Tunesien/Frankreich 1994)
Der Film "Das Schweigen der Paläste" von Moufida Tlatli spielt in Tunesien und befasst sich mit den letzten Jahren der Monarchie. Die Regisseurin setzt sich dabei für die Republik ein, kritisiert aber gleichzeitig, dass sich die Situation der Frauen noch nicht ausreichend verbessert habe.
"What´s going on?" (Libanon/Frankreich 2010)
Im Film "What´s going on?" beklagt Jocelyne Saab, die bereits mehrere Dokumentarfilme realisierte und auch als Journalistin in der arabischen Welt arbeitete, den Verlust der Würde der Stadt, die mit Hilfe der Kunst zurückerobert werden soll.
"Perforated Memory" (Jordanien 2008)Im Film "Perforated Memory" wird eine Gruppe von Ex-Guerilla Kämpferinnen von Sandra Madi porträtiert, wobei die Regisseurin vor allem die Korruption der Führer beklagt.
"Schildkrötenwut" (Deutschland 2012)
Der Film "Schildkrötenwut" von Pari El-Qalquili repräsentiert die Generation arabischer Filmschaffender, die versuchen, die Vergangenheit ihrer Eltern zu verstehen.
"Marock" (Marokko/Frankreich 2005)Der Film "Marock" von Leila Marrakchis spielt in Casablanca und handelt von einer 17-jährigen Muslimin, die sich in einen Juden verliebt.
"I loved so much" (Marokko/Frankreich 2008)In diesem Film portraitiert Dalila Ennadre eine alte Berberin, die als Prostituierte arbeitete und heute ihr Geld als Bettlerin verdient. Nach der Filmvorführung gibt es außerdem ein Gespräch mit der Regisseurin über Frauenbilder der arabischen Welt.
"Forbidden" (Ägypten 2010)Der Film "Forbidden" von Amal Ramsis spielt in Ägypten und befasst sich mit den Verboten, die im Rahmen der Notstandsgesetze erlassen wurden.
Festivalorte: Odeon, Filmpalette, Filmforum NRW, Comedia Theater Köln, KunstSalon, Altes Pfandhaus
Förderer des Festivals: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, Stadt Köln, Kulturbüro Stadt Dortmund, Film- und Medienstiftung NRW, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW
Sponsoren: art´otel, cologne, Volvo, choices
Internationales Frauenfilmfestival Dortmund/Köln17. bis 22. April 2012
Nähere Infos auch unter
www.frauenfilmfestival.eu