Hier zeigt sich nämlich die Stadt aufgrund des Linienspiels der Rheinbrücken, der Messebauten mit dem
Rheinpark am anderen Ufer und der flussauf- und -abwärts fahrenden Schiffe von einer sehr abwechslungsreichen Seite. Als man im Jahr 1996 neben der Hohenzollernbrücke – an der bislang unantastbaren Rheinfront – den leuchtend-blauen Membranbau des Musical Dome errichtete, waren die Architekturpuristen empört. Show-Produzenten und Stadtväter hoffen jedoch, dass das Musikspektakel noch viele Besucher nach Köln locken wird…
Ein Blick in die Vergangenheit:
Wenn man mit dem Zug nach Köln fährt, passiert man die Hohenzollernbrücke. Dabei präsentiert sich die Stadt mit Rheinpanorama und dem Dom von ihrer attraktivsten Seite. Die Bahngleise liegen in einer Achse mit dem Hochchor der Kathedrale und schlagen so im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke zwischen moderner Technik und gotischer Architektur. Das dürfte auch die Absicht von König Friedrich Wilhelm IV. gewesen sein, als er diese Stelle für die Eisenbahnbrücke auswählte.
Die erste fixe Rheinbrücke seit der Römerzeit, die sogenannte Dombrücke (1855-1859), war nur eine flache Gitterkastenkonstruktion mit verschließbaren Eisentoren, die im Volksmund treffend „Muusfall“, also Mausefalle genannt wurde. Da sie nicht sonderlich belastbar war, wurde sie schließlich von der dreibogigen Hohenzollernbrücke abgelöst (1907-1911). Kurz vor Kriegsende sprengten die Nationalsozialisten besagte Eisenbahn- und Straßenbrücke, um sie vor den Alliierten zu sichern. Der Nachkriegsbau wurde nach dem gleichen Modell konstruiert, in den 1980er Jahren jedoch um einen dritten Brückenzug erweitert. Dieser ist heute dem Schienenverkehr sowie Radfahrern und Fußgängern vorbehalten.
Beide Brückenköpfe werden von Reiterstandbildern der Hohenzollernherrscher geschmückt, denen die Brücke ihren Namen verdankt: linksrheinisch sind Friedrich der III. und Wilhelm II. zu sehen, während am Deutzer Ufer Wilhelm I. und Friedrich Wilhelm IV. stehen. Ebenfalls im Jahr 1859 (Dombrücke) wurde auf dem Gelände des ehemaligen Botanischen Gartens der erste Zentralbahnhof errichtet, den knapp 30 Jahre später ein größerer und damals 24 Millionen Goldmark teurer Gründerzeitbau ersetzen sollte. Seither entwickelte sich der
Hauptbahnhof zum meist frequentierten Eisenbahnknotenpunkt Deutschlands!
Liebesschlösser an der an der Hohenzollernbrücke, die nach einem Brauch von Jungverliebten, um symbolisch die ewige Liebe zu besiegeln.