Heinrich Theodor Böll (1917 – 1985) war einer der berühmtesten Schriftsteller, die aus den “Trümmern” des zweiten Weltkrieges hervorgegangen sind. Er wurde zu Lebzeiten noch mit dem Georg Büchner Preis und dem Nobelpreis für Literatur im Jahr 1972 ausgezeichnet. Bölls Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt.
Das Heinrich-Böll-Archiv in Köln informiert über das Leben und die Bücher Bölls. Zahlreiche Datenbanken stehen den Besuchern im Archiv zur Verfügung: Informationen über Sekundärliteratur, Zeitungsausschnitte, Manuskripte und vieles mehr finden sich dort. Veranstaltungen und Ausstellungen im Archiv haben es sich zum Ziel gesetzt, das Schaffen Heinrich Bölls am Leben zu erhalten. Eine Ausstellung informiert dort auf 40 Plakaten und mit rund 300 Exponaten über den deutschen Schriftsteller.
Böll wurde in Köln in eine katholisch-pazifistische Familie hineingeboren, die sich später gegen den Aufstieg des Nationalsozialismus stellte. Böll verweigerte später erfolgreich, sich der Hitlerjugend der 30iger Jahre anzuschließen. Er studierte Germanistik an der Kölner Universität, musste später jedoch seinen Dienst in der Wehrmacht in verschiedenen europäischen Ländern ableisten. 1945 von amerikanischen Truppen gefangengenommen, hatte er bereits vier ernsthafte Kriegsverletzungen hinter sich. Sein erster Roman „Der Zug war pünktlich“ wurde im Jahr 1949 in Deutschland veröffentlicht. Danach folgten zahlreiche Kurzgeschichten, Essays, Radio-Hörspiele und Werke, die ihm schließlich im Jahr 1972 den Nobelpreis für Literatur brachten.
Seine Werke beschäftigen sich mit den Leben und Sorgen der einfachen Leute, die zu Helden in seinen Texten werden. Vor allem die Nachkriegszeit beeinflusste Böll psychologisch, er verarbeitete seine Eindrücke und Emotionen in einfachen Worten in seinen Büchern. Er kritisierte Autoritäten wie Kirche, Regierung und Konzerne für ihren Konformismus, Mangel an Mut und den Missbrauch ihrer Macht.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Der Zug war pünktlich“, „Wanderer, kommst du nach Spa...“, „Die schwarzen Schafe“, „Nicht nur zur Weihnachtszeit“, „Wo warst du, Adam“, „Und sagte kein einziges Wort“, „Haus ohne Hüter“ und „Das Brot der frühen Jahre“.
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