In nur 15 Monaten errichtete man in den Zwanzigern nach den Plänen des Kölner Architekten Jacob Koerfer mit 17 Stockwerken und einer Gesamthöhe von 65 Metern das damals höchste Haus Europas.
Jacob Koerfer, 1875 geboren, errichtete neben dem Hansahochhaus noch zahllose weitere Gebäude für Köln, vor allem im Stadtteil Klettenberg – auch Villen und Luxusgebäude konstruierte er mit großem Geschick. 1924 setzte man den Plan für das höchste Haus Europas in die Tat um und begann mit dem Bau, der in Rekordzeit abgeschlossen werden sollte. Koerfer hatte vor aus diesem Hochhaus das „Wahrzeichen neuer Kraft und ungebrochener Arbeitsfreudigkeit“ zu verwirklichen. Benannt wurde das Gebäude nach seinem Standort, dem Hansaring.
Architektur der Zwischenkriegszeit
Der Stil dieses großen roten Blocks ist der so genannte Backsteinexpressionismus, der die Baumode in diesem Jahrzehnt war und nach dem auch das Chilehaus in Hamburg oder das Anzeiger-Haus in Hannover gefertigt wurden.
Fünf Statuen, die die fünf Weltkontinente symbolisieren, wurden in den Wirren des zweiten Weltkrieges allerdings zerstört oder verschleppt und sind heute unauffindbar.
Innerhalb des Hochhauses befinden sich Büroräume, die durch einen Lift und durch einen Paternoster verbunden sind. Diese Räume wurden am Ende des zweiten Weltkriegs zur Zwangsarbeit genutzt, später wurde die Eletronik-Kette Saturn hier gegründet. Heute befinden sich, neben dem Elektronikgeschäft im Erdgeschoss, auf den ersten sechs Stockwerken ein 4-Sterne-Hotel, darüber diverse Bürogebäude und ein Radiosender.
Das Hansahochhaus ist ein Muss für alle Architekturinteressierten und Gebäudeliebhaber – oder auch nur für diejenigen, die einfach mal wieder mit einem Paternoster fahren wollen.