Wer am Rudolfplatz vor der Hahnentorburg steht, bekommt einen Eindruck davon, wie die mittelalterlichen Stadtmauern, die Köln einst umgaben, wohl ausgesehen haben müssen.
Einer der steinernen Zeugen dieser Zeit ist die Hahnentorburg mit dem charakteristischen Drillingsbogen, eine von zwölf Torburgen der mächtigen Befestigungsanlage. Davon sind an der heutigen Ringstraße außerdem noch die Severinstorburg, die
Eigelsteintorburg und die Ulrepforte erhalten.
Woher der Name kommt, ist nicht geklärt, er hat aber vermutlich nichts mit dem männlichen Vogel zu tun. Die französische Bezeichnung war zwar ebenfalls "Porte du Coq", doch der deutsche Name kommt wahrscheinlich von einem Grundbesitzer im 12. Jahrhundert namens Hageno. 1264 wurde die Hahnentorburg erstmals urkundlich erwähnt und stellte den Zugang zur Stadt von Westen – aus der Richtung der Krönungsstadt Aachen – dar, wurde aber auch als Gefängnis verwendet.
1877 wurde hier die Kölner Pferdebahn eröffnet, kurz darauf restaurierte man die Hahnentorburg umfangreich im mittelalterlichen Stil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die zerstörte Hahnentorburg in ihrer überlieferten Form wieder aufgebaut. Heute dient das mächtige Bauwerk als beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten und als Domizil der Karnevalsgesellschaft "Ehrengarde der Stadt Köln 1902 e.V.".