Editionen von Sigmar Polke im Museum Ludwig

Die Sigmar-Polke-Schau präsentiert die fast 40-jährige Geschichte der Editionen des Künstlers, darunter auch seltene und begehrte Drucke sowie Zeitschrifteninserts in hundertfacher Auflage.

Geboren 1941, studierte Polke, nachdem er Glasmalerei gelernt hatte, Kunst in Düsseldorf. Auffallend in seinen Werken ist seine vieldeutige bildnerische Ironie und sein Sprachwitz in Titeln oder Collagen.

Kaum ein anderer Künstler hat im Bereich des Drucks eine ähnliche Experimentierfreude bewiesen wie Polke. Vor allem nach 1967 verwendete er sehr häufig den Offsetdruck und konnte so das Medium Zeitung mit Kunst verbinden. Auf diese Art schuf er eine - mit seinen Worten - demokratische Kunst, die sich die Leute leisten konnten.

Ende der 60er Jahre beginnt Polke auch zu fotografieren. Er fertigt Selbstportraits an, fotografiert Pariser Gebäude oder Kölner Bettler. In seiner Dunkelkammer greift er in Belichtung und Vergrößerung ein und bearbeitet seine Fotografien mit den Möglichkeiten des Siebdrucks. Durch das Übermalen und Verfärben zieht er die Bilder aus dem ursprünglichen Zusammenhang und verleiht ihnen so eine neue Aussagekraft. Auch die auf diese Weise veränderten Fotos erscheinen in Editionen. Ein weiteres willkommenes Mittel seiner Kunst Ausdruck zu verleihen ist der Fotokopierer. Er bietet ihm die Möglichkeit, die Belichtung zu unterbrechen oder zu stören. Das Resultat seiner Arbeit mit dem Kopiergerät sind schiefe Berge und wilde Schatten beziehungsweise Köpfe mit langen Hälsen.

2002 wurde Polke mit dem Praemium Imperale der Japan Art Association - dem "Nobelpreis" der Kunst" - ausgezeichnet und zählt gemeinsam mit Gerhard Richter zu den einflussreichsten und innovativsten Malern Deutschlands. Das Museum Ludwig präsentiert das Werk dieses renommierten Künstlers noch bis 27. September. Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr, jeden ersten Freitag im Monat bis 22.00 Uhr.