Zwei Jahre Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Bei diesem Unglück am 3. März 2009 kamen insgesamt zwei Menschen ums Leben und 36 Leute verloren ihre Wohnungen. Dazu erklärt Oberbürgermeister Jürgen Roters: "Wir haben die Folgen der Katstrophe so gut wie eben möglich bewältigt, doch der Einsturz des Kölner Stadtarchivs war eines der dunkelsten Kapitel der Kölner Stadtgeschichte." Der Gesamtschaden, der durch das Unglück entstand, beläuft sich auf rund eine Milliarde Euro, ein Großteil der Betroffenen habe außerdem in der Zwischenzeit eine Entschädigung von Stadt und KVB bekommen.

Die genaue Ursache für den Einsturz ist nach wie vor noch nicht ganz klar, ein Gutachten wird bis Sommer 2012 erwartet. Ein Grund für das Unglück könnte jedoch der Bau der U-Bahn gewesen sein. Zunächst möchte man nun bis zum Sommer die restlichen Archivalien bergen, wobei jedoch nicht gleichzeitig von einer "Rettung" ausgegangen werden kann, da etwa 35 Prozent der Dokumente schwerstens beeinträchtigt wurden, rund 50 Prozent davon weisen eine Schädigung mittleren Grades, 15 Prozent eine leichte Beeinträchtigung auf. Die Direktorin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czoia, sagt dazu: "Wir wissen noch gar nicht, was wir alles retten konnten. Das wird frühestens in vier bis fünf Jahren feststehen." Insgesamt wird die Restaurierung der Archivalien zwischen 350 und 400 Millionen Euro kosten.

Nach Beendigung der Bergungsarbeiten soll im Sommer 2011 ein so genanntes Besichtigungsbauwerk errichtet werden, um die Schlitzwand, an der man einen Defekt vermutet, zu untersuchen. An der Braunkohleschicht könne man nämlich erkennen, ob der U-Bahnbau eventuell schuld am Einsturz des Archivs gewesen sei.

Außerdem hat die Stadt Köln zu einem Wettbewerb für den Neubau des Archivs aufgerufen. Aus insgesamt 200 Bewerbungen wurden bereits 45 Teilnehmer ausgesucht, die am 17. und 18. Juni 2011 von einer Jury bewertet werden. Insgesamt möchte die Stadt Köln rund 85 Millionen Euro fü den Bau des neuen Stadtarchivs am Eifelwall aufwenden.