Derzeit präsentiert das Museum Ludwig die Sammlung Haubrich, die zu einer der besten expressionistischen Sammlungen Europas zählt und Werke von Max Ernst, Marc Chagall oder August Macke beinhaltet.
Josef Haubrich wurde 1889 in Köln geboren und studierte Jus in München und Berlin, kam aber durch seinen Vater auch schon sehr früh mit Kunst in Berührung. Nach seinem Studium eröffnete er eine Anwaltskanzlei und begann parallel dazu mit dem Aufbau einer
expressionistischen Sammlung. Außerdem war er stellvertretender Vorsitzender im
Kölnischen Kunstverein und verfasste unter einem Pseudonym Kunstrezensionen für die
Rheinische Zeitung. Nach einer Hausdurchsuchung durch die Gestapo lagerte Haubrich einen Großteil seiner gesammelten Kunstwerke im
Wallraf-Richartz-Museum bzw. außerhalb von Köln. Nach Kriegsende stellten die Amerikaner Haubrichs Haus unter Schutz, doch im Jahr 1946 wurde es durch die britische Besatzungsmacht beschlagnahmt. Aus diesem Grund überließ Josef Haubrich am 2. Mai 1946 seine gesamte Sammlung der Stadt Köln als
Schenkung. Diese bestand aus hunderten von Zeichnungen, Plastiken und Gemälden, darunter Arbeiten von
Marc Chagall, Otto Dix, Oskar Kokoschka oder
Emil Nolde. Nach einer Ausstellungstour durch insgesamt 30 europäische Städte wurde die Sammlung schließlich im neuen Wallraf-Richartz-Museum und dann im
Museum Ludwig untergebracht.
Josef Haubrich war weiterhin in vielen Organisationen aktiv, wie beispielsweise im Kuratorium der Kölner Werkschulen oder in der Landschaftsversammlung Rheinland. Nach seinem Tod im Jahr 1961 war im Wallraf-Richartz-Museum eine Ausstellung mit dem Titel "
Josef Haubrich im Bildnis" zu sehen, außerdem benannte man die Kunsthalle im Jahr 1979 in "
Josef-Haubrich-Kunsthalle" um. Nun zeigt das Museum Ludwig Glanzstücke aus der Sammlung Haubrich, darunter beispielsweise das "Portrait des Doktor Hans Koch" von Otto Dix oder "Variation" von Alexej von Jawlensky.
Meisterwerke der Moderne
Sammlung Haubrich
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr